Buchstabe M im Polstermöbel Lexikon


Marabou: Marabou nennt man eine Veloursborte, deren Oberfläche gewölbt ist – sie erinnert daher entfernt an eine Boa aus Federn des Marabou, einer tropischen Storchenart.

Maßbeständigkeit: Mit der Maßbeständigkeit eines Stoffes meint man im Allgemeinen, inwieweit er im Gebrauch seine ursprünglichen Abmessungen behält – also weder bei der Wäsche schrumpft, noch sich beim Bügeln verzieht oder als Vorhang aushängt, das heißt verlängert.

Matelassé: Jacquardgewebte Flachgewebe, die aus zwei übereinander liegenden Gewebebahnen bestehen, die je nach Größe und Dessin unterschiedlich stark miteinander verbunden sind. Dadurch entstehen auf der Oberseite applikationsähnliche Flächen - Blaseneffekte - , die den Matelassés ein plastisches Aussehen verleihen.

Mattieren: Sammelbegriff für alle Auftragsverfahren, durch die nicht geschlossene, matte bis glänzende Oberflächen entstehen.

Megasofa: Ein Megasofa ist ein Polstermöbel mit großen Ausmaßen, das viel Platz erfordert. Häufig kann ein Megasofa aufgrund der Sitzbreite und -tiefe auch bequem als Bett genutzt werden, oder hat einen integrierten Bettbeschlag zum Ausklappen oder Ausziehen. Charakteristisch ist ein Breite von meistens mehr als 230 cm und eine Tiefe von mehr als 110 cm. Ein Megasofa wirkt besonders gut in legerer Polsterung mit vielen losen Kissen.

Mélange: Mélange, französisch für „Mischung“, kann mehreres bezeichnen: Garne, die aus verschiedenen fasern oder Farben gesponnen sind, nennt man Mélange-Garne oder melierte Garne. Auch ein daraus gewebter Stoff heißt Mélange. Und ein Stoff, bei dem verschiedenartige Kett- und Schussgarne einen melierten Effekt ergeben, wird ebenfalls oft so genannt.

Mercerisieren: Das Mercerisieren ist eine Behandlung von Garnen und textilen Flächen aus Baumwollfasern, meist in kalter Natronlauge unter ständiger Spannung. Durch Behandlung mit verdünnter Natronlauge im gespanntem Zustand quillt Baumwolle. Sie verliert bei Streckung ihre Windungen und erhält einen rundlichen Querschnitt. Dadurch nimmt ihr Glanz zu, und die Zugfestigkeit erhöht sich. Die Farbstoffaufnahmebereitschaft verbessert sich, Farbstoff kann dadurch eingespart werden. Wird die Baumwolle ohne Spannung behandelt, schrumpft sie bis zu 30%, knittert dann aber weniger. Anstelle der Natronlauge verwendet man auch flüssiges Ammoniak. Damit wird die Zug- und Scheuerfestigkeit erhöht, die Dimensionsstabilität und Knitterbeständigkeit steigen.

Mikrofaservliesstoffe: Mikrofasern (z.B. Alcantara, Amaretta) sind feinstsynthetische Fasern, von denen ein rund um den Äquator geschlungener Faden der feinsten Microfasern gerade mal 450 Gramm wiegen würde. Lederimitat ist die umgangssprachliche Bezeichnung dieser Bezugsstoffe. Das leichte, samtig-weiche Material aus Chemiefaser ist atmungsaktiv, reiß- und scheuerfest, formbeständig, wasser- und schmutzabweisend sowie pflegeleicht.

Millen (Leder): Weiche Leder werden oft noch gemillt, um den Narben eine besonders reizvolle Struktur zu geben und die Weichheit zu erhöhen. Dies geschieht durch trockenes Walken im Millfass.

Mischgarne: Mischgarne bestehen aus verschiedenen Fasern, zum Beispiel einer Naturfaser wie Baumwolle und einer Chemiefaser wie Polyester. Beide Faserarten – manchmal sind es auch drei der vier – werden bereits vor dem Verspinnen miteinander gemischt und dann zu einem einheitlichen Garn ausgesponnen.

Mischgewebe: Mischgewebe bestehen häufig aus Mischgarnen oder aus Garnen verschiedener Fasertypen.

Modalfasern: Modalfasern sind Spinnfasern auf Zellulosebasis, die nach dem Prinzip des Viskoseverfahrens hergestellt werden. Während verschiedener Produktionsphasen werden jedoch Modifizierungs-Chemikalien, so genannte „Modifiers“, zugesetzt. Dadurch bekommen die Fasern eine deutlich verbesserte Festigkeit gegen Dehnung in nassem und trockenem Zustand. Das bedeutet, dass sie auch bei hoher Beanspruchung und häufiger Wäsche sehr formbeständig sind. Gleichmäßigkeit, Feinheit, Schmiegsamkeit sowie gute Färbbarkeit und Mercerisierfähigkeit sind weitere Vorzüge der Modalfasern. Sie werden in HWM-Fasern und Polynosics unterteilt.

Mohair: Die Haare vom Fell der Angoraziege werden zu einem Mohair-Velour verarbeitet. Die Glätte der elastischen Mohairfaser verhindert, dass bei intensiver Benutzung der Möbelbezugsstoff verfilzt. Die Mohairfaser hat einen angenehmen weichen Griff, ist außerordentlich strapazierfähig und verlangt nur wenig Pflege. Eigenschaften: atmungsaktiv, gute Wärmeisolation, gute Feuchtigkeitsaufnahme, gute Scheuerbeständigkeit, eleganter Glanz, geringe elektrostatische Aufladung durch natürliche Eigenfeuchte, gutes Rückbildungsvermögen, laugen- und alkaliempfindlich, anfällig für Insektenbefall (Schutz durch spezielle Ausrüstungen), schwerentflammbar. Das Einwirken von Druck, Wärme und Feuchtigkeit kann im Laufe der Zeit zu Druckstellen durch Polverlagerungen führen. Diese für Mohair charakteristische Erscheinung nennt man Sitzspiegel oder Gebrauchslüster. Mohair ist hygroskopisch, reagiert also auf Feuchtigkeit (empfindlich gegen Wassertropfen). Man kann deshalb durch Feuchtigkeit, z.B. durch Auflegen eines gering feuchten Tuches oder durch fachgerechtes Aufdämpfen, Gebrauchslüster meist völlig beseitigen. Wichtig ist, dass der Staub vorher möglichst entfernt wird.

Moiré: Möbelstoffe mit Musterungen, die an Holzmaserungen oder Wasserwellen erinnern. Sie werden meist aus zellulosischen Chemiefasern, wie z.B. Viskosefasern hergestellt. Beim echten Moiré entsteht das Musterbild direkt nach dem Weben, indem zwei Stoffbahnen aufeinandergelegt und kalandert werden. Es entsteht ein willkürliches, unregelmäßiges Muster. Der Musterverlauf entsteht also zufällig. Echter Moiré kann nicht im Rapport verarbeitet werden. Unechter Moiré hat ein nachträglich aufgeprägtes Muster, das sich raportartig wiederholt. Das Musterbild des unechten Moires kann auch im Jacquardverfahren erzeugt werden.

Mokett (Moquette): Allgemeinbezeichung für mehrfarbige, gemusterte, schwere Velours, die in einer speziellen Jacquardtechnik hergestellt werden. Durch die „Strich – Richtung“ und den Lichteinfall darauf, entsteht der optische Reiz dieses Velours, der eine Seite glänzend und die andere Seite stumpf ausfallen lässt. Das Einwirken von Druck, Wärme und Feuchtigkeit kann im Laufe der Zeit zu Druckstellen durch Polverlagerungen führen. Diese für Samt charakteristische Erscheinung nennt man Sitzspiegel oder Gebrauchslüster.

 

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